Was wir hervorheben wollen, ist der Umstand, dass wir das Erwachen nicht herbeizwingen können. Aber was wir machen können, ist den Müll beiseite zu räumen. Durch Meditation kommen wir nicht zur dauerhaften Erleuchtung, aber Meditation zeigt uns für kurze Momente, wo es hingeht. Und immer wenn wir wieder auftauchen aus diesem Zustand, der Meditation, können wir beobachten, woran es eigentlich liegt, dass wir die Ruhe und die Stille, die wir in der Meditation erfahren haben, wieder verlassen. Was sind das für Strukturen, Muster und Ego-Strukturen? Was ist das für Müll, der uns da immer wieder aus der Stille herauszieht? Um diese Störfaktoren zu finden, ist Meditation sehr wirkungsvoll. Und nicht nur die Meditation, auch andere Techniken sind sehr wirkungsvoll, um herauszufinden, was uns da eigentlich immer wieder aus dieser Stille, aus dieser Unendlichkeit, dieser Glückseligkeit, die wir in Wirklichkeit sind, herauszieht. Dafür brauchen wir diese innere Referenz-Erfahrung oder transzendente Erfahrung, die Erfahrung des Absoluten, diesen speziellen Switch, dieser spezielle Seins-Zustand des Erwachens, des Aufwachsens, damit wir vorher und nachher überhaupt erkennen können. Wir können uns dann um die Dinge kümmern, die uns immer wieder rausholen aus dem Zustand. Das ist das, was wir wirklich machen können. Das ist eine Art psychologische Arbeit, eine Arbeit an der Persönlichkeit. Und da können wir wirklich viel machen. Es bringt nichts nach so einer Aufwachens-Erfahrung, die eigene Persönlichkeit zu verleugnen. Oder zu sagen das Ego gibt es ja gar nicht, und ich bin ja auch keine Person und im Grunde genommen bin ich gar nicht da. Die Erfahrung zeigt, dass sich das als Hindernis erwiesen hat. Und zwar als Hindernis, wenn man aufräumen will. Wenn man den Müll wegräumen will, der im Körper steckt, der als Gefühle im Herzensraum steckt und auch als Glaubenssätze im mentalen Raum steckt. Wenn man diesen Müll wegräumen will, dann ist es sehr, sehr wichtig, dass da ein Ich ist, eine Person ist, ein Ego ist. Insofern ist es gut, diese Instanzen, solange sie noch wirksam da sind (das ist vor dem dauerhaften Erwachen der Fall), genau dafür zu nutzen und nicht sich selbst zu blockieren bei dieser Arbeit, indem man sagt da ist kein Ego, da ist kein Ich. Das darf ich nicht haben, das will ich auch nicht haben. Das ist wirklich fatal. Das müssen wir ganz deutlich sagen. Wir versuchen, dass jetzt von verschiedenen Seiten darzustellen, um das ganz deutlich zu machen. Immer, wenn dieses kleine Ich sozusagen auftaucht, ist es eine Chance. Es taucht auf mit einem bestimmten Ziel, und zwar ist das ein positives Ziel. Es taucht auf, um dir etwas zu zeigen, um etwas zu erleuchten in dir. Und im Grunde kann man froh sein, wenn es sich zeigt, weil sich immer das zeigt, was erleuchtet werden will, was dem dauerhaften Erwachen im Weg steht, der dauerhaften Erfahrung dieser Präsenz, die du bist. Es ist ratsam die Bewertung wegzunehmen von diesem kleinen Ich, dem Ego oder wie immer man das nennen will. Wenn es auftaucht, nimm es in Empfang. Mach die Arme auf, lade es ein und gehe in den Dialog und schau, was es dir zeigen will. Das ist ein Segen, das ist kein Dämon, denn es weist dir den Weg, wenn du hinschaust, wenn du es nicht wegdrängst und dich abwendest und ablenkst, und so tust, als wäre es gar nicht da.
Die einzige Möglichkeit, das Ego und seine Strukturen nachhaltig loszuwerden, ist das dauerhafte Erwachen, und das kannst du nicht direkt machen. Du kannst ja aus dem Ich-Bewusstsein heraus nicht das Erwachen forcieren oder machen. Du kannst nur den Ast, auf dem du selber sitzt, absägen. Du kannst dich in der Meditation in die Stille setzen und beobachten, da ist wieder Gewahrsein. Beobachten, was da passiert. Was taucht da auf? Aus welchem Grund taucht das auf? Mit welchem Ziel? Alles, was auftaucht, hat immer einen Grund und ein Ziel. Schau dir diesen Grund an. Schau dir das Ziel an, es ist immer ein positives Ziel. Bring Licht hinein. Bring Bewusstheit hinein. Diese Dinge wollen erkannt und erleuchtet werden. Das ist das, was du wirklich tun kannst. Wenn du schrittweise diese ganzen psychischen, persönlichen Strukturen durchschaut hast, dann hast du ganz viel Müll beiseite geräumt. Und dann kann dauerhaftes Erwachen geschehen. Und wenn es dann geschieht, kann es auch bleiben. Wenn dein Erwachen nicht bleibt, dann weißt du, dass noch Dinge zu lösen sind, dass noch Unwissenheiten in dein Bewusstsein wollen, verstanden und integriert werden wollen.
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Ludmilla & Roland // Netzwerk-Erleuchtung Berlin