Wie kommt unser Geist eigentlich auf die Idee der Trennung, so sehr, dass daraus ein Glaube wird, so sehr, dass daraus Gefühle werden, z.B. das Gefühl von Bedürftigkeit, Einsamkeit, Hilflosigkeit, Ohnmacht, daraus resultierend Angst, die man dann so als persönliche Ängste wahrnimmt. Wie kann das funktionieren?
Vom Gefühl her würden wir niemals die Idee der Einheit aufgeben, weil sie viel zu schön ist, viel zu geborgen, viel zu voll. Fülle können wir gefühlsmäßig nicht verlassen. Unser Geist kann die Idee der Trennung erzeugen. Unser Geist kann die Idee von Ich erzeugen. Das was wir sind, kann nur ein Gefühl von „Ich bin“ erzeugen, Binheit, reine Binheit, reine Soheit, so ist das, reine Soheit, Binheit. Der Geist kann die Idee eines Ichs erzeugen. Und in dem Moment, wo wir den Geist zur Ruhe bringen, endet zwangsläufig jegliche Idee von Trennung und jegliche Idee von Ich. Es ist so eindeutig feststellbar als innere Erfahrung, dass mit dem Zur-Ruhe-Kommen des Geistes, z.B. in der Meditation, aber auch in der Aktivität, wenn man so im Flow ist, im Flow einer Tätigkeit z.B., wenn man ganz aufgeht in dem was man tut, wenn der Geist zur Ruhe kommt, verschwindet jegliche Idee der Trennung. Das ist der Beweis dafür, dass diese Illusion der Trennung einfach nur ein Gedankenkonstrukt des Mind ist, des Geistes. Der Geist eröffnet ein Spiel und lädt uns ein, ein Spiel darin zu spielen, mit unseren Gefühlen, mit all dem was wir sind. Und er hält das aber nicht wirklich lange aufrecht, schon wenn er ruht im Tiefschlaf ist das ganze Ding vorbei. Der Kinosaal ist dunkel, der Kinovorführer ist nach Hause gegangen, Licht aus, selbst die Zuschauer sind weg. In der Meditation, wenn der Geist zur Ruhe kommt, ist das Spiel auch beendet. Diese ganze Gewohnheit dem Mind zu glauben, führt zu dieser Bedürftigkeit, in letzter Konsequenz.
Im Selbst gegründet, in dem, was du wirklich bist, ist ein ganz einfaches Dasein, ein einfaches Sosein. Es gibt darin keine Idee von Bedürftigkeit, es gibt auch keine Idee von Wertlosigkeit, von Einsamkeit, von Freude. Das Sein, wie es sich lebt, und da sind natürlich alle Worte wieder zuviel, weil sie immer wieder nur ein Begrenztes von sich geben, eine Beschreibung. Wenn ich jetzt sage, es ist Glückseligkeit da, es ist grundlose Freude da, es ist Friede da, dann sind das auch wieder natürlich nur Worte. Es ist ein Zustand, ein unveränderlicher Zustand von Vollständigkeit. Wenn du im Selbst gegründet bist, dann ist Vollständigkeit dein Empfinden, ganz natürlich immer Vollständigkeit. Da taucht die Idee von Bedürftigkeit nicht auf. Auch wenn bestimmte Dinge erledigt werden, und sich um bestimmte Dinge gekümmert wird, es geschieht nicht aus dem Erleben von Bedürftigkeit heraus, sondern es ist ein ganz natürliches Sein von Vollständigkeit. Das ist das, was die Basis ist. Das, was wir alle sind, Vollständigkeit, Ganzheit.
Es wäre ja auch fatal, wenn der Antriebsmotor unseres Handelns die Idee der Bedürftigkeit wäre, oder womöglich die Idee des Mangels, oder womöglich die Idee der Trennung. Das Handeln ist ja ein völlig anderes, wenn ich motiviert bin aus der realen Erfahrung der Fülle, der inneren Wonne, der Barmherzigkeit, oder wenn ich handle aus der Idee der Bedürftigkeit, des Mangels, des Alleinseins heraus. Das Handeln bekommt ja einen ganz anderen Geschmack, eine ganz andere Färbung.
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Ludmilla & Roland // Netzwerk-Erleuchtung Berlin