Ich-Stärke meint, dass wir einen Großteil unserer Themen in unser Bewusstsein so weit integriert, geheilt haben, dass wir resilient bzw. gefestigt im Leben stehen, dass wir Zugang zu unseren Gefühlen haben, dass wir uns spüren und wissen was und wohin wir wollen, dass wir dies auch zum Ausdruck bringen können und dass wir vorwiegend realitätsgerechte Entscheidungen treffen können. Es heißt, dass wir für uns selbst eine Stärke kultivieren, um unsere Bedürfnisse zu spüren und zum Ausdruck zu bringen, jedoch ohne jemand anderem zu schaden.
Wir gehen da auf einem schmalen Grat, und dies bedarf genaues Hinschauen, große Ehrlichkeit und Wachsamkeit. Denn Ich-Stärke meint nicht, eine harte Schale zu bauen, also uns von unseren Gefühlen abzuspalten, um dann vermeintliche Resilienz zu leben und damit uns selbst und anderen zu schaden.
Das ist es nämlich was geschieht, wenn keine Heilung stattfindet, keine Bewusstheit im Thema ist, dann verweilen wir unbewusst in einem Pol, in unserer falschen Realitätsgewissheit, ohne dies zu wissen, und handeln schlichtweg nicht realitätsgerecht. Und das bekommen wir natürlich zu spüren, da das Leben als wir selbst unser Spiegel ist.
Das Ich, wovon also hier in Bezug auf Ich-Stärke die Rede ist, ist also das kleine Ich, was noch „gefangen“ ist auf dieser Polaritätenachse, das Ich, was beim Erwachen erkannt wird als Illusion, als ein verzerrter Ausdruck, ein Teilaspekt des wahren Selbst.
Die Erfahrung zeigt, dass sich Erwachenserfahrungen sehr unterschiedlich auswirken auf dieses kleine Ich. Die Transformationen, die dadurch geschehen, sind je nach Tiefe der Erfahrung und Beschaffenheit des Ichs unterschiedlich. Es gibt Menschen, die machen Gipfelerfahrungen, Einheitserfahrungen, Erfahrungen der Transzendenz mit verschiedensten Symptomen und fallen dann wieder zurück in ihr normales Alltagsbewusstsein. Jahre vergehen, und die Sehnsucht zu dieser Erfahrung zurückzukehren ist dann oft sehr groß.
Und dann gibt es diese Art transformierender Transzendenzerfahrung, die einen derart „auflösenden“ Charakter hat, dass ein dauerhafter Switch geschieht, der in der Erfahrung desjenigen von da an bestehen bleibt, das dauerhafte Erwachen, der dauerhafte Shift.
Es scheint also ganz vielfältige, individuell unterschiedliche Erfahrungen diesbezüglich zu geben, die in ihren Auswirkungen und Folgen sehr sehr verschieden sind. Sowohl die Erfahrungen differieren in Tiefe und Art, als auch der Boden auf den sie fallen, die Ich-Konstitution, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Deshalb ist es schwierig eine allgemeingültige Aussage daraus zu machen.
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Ludmilla & Roland // Netzwerk-Erleuchtung Berlin