Es ist ein schmaler Grat, auf dem du gehst, einerseits das Irdische und Weltliche und andererseits das Absolute, was dich ruft. Zwischen diesen beiden ein Mittelmaß zu finden ist wichtig, solange du dies beides als getrennt erfährst. Die vielen Konzepte, die du hörst über die Erfahrung des erwachten Bewusstseinszustands, können dich abhalten überhaupt noch etwas zu tun für dich in der relativen Welt. Das ist aber nicht der Weg.
In einem Satsang geht es um das plötzliche Erwachen, um durch Selbsterforschung in die Erfahrung deiner wahren Natur zu kommen und die Illusion zu durchschauen. Aber wenn das Erwachen dann nicht geschehen ist in diesem Satsang, ist es gut, das Gesagte wieder zu vergessen und das Leben weiterzuleben, so wie es für dich erfahrbar ist und später wieder neu und frisch in den nächsten Satsang zu gehen. Verstehe das dort Gesagte nicht als Anleitung für das Leben, denn dann läufst du Gefahr an deinem Leben vorbeizuleben, und es wird immer ein eher fahler Geschmack zurückbleiben, weil dein Leben nicht in die Erfüllung kommt. Jedes Leben ist ein individueller Ausdruck „Gottes“ oder des EINEN und will in die Erfüllung kommen.
Die Anweisungen, die Satsanglehrer während des Satsangs geben, oder auch die Tipps und Tricks, die sie aussprechen und alles was sie tun, um Erwachen zu bewirken bei den Menschen, sind immer nur in dem jeweiligen Jetzt gültig. Sie sind nie eine Anweisung für das tägliche Leben. Wenn du die Anweisung hörst, dass du das Gewahrsein bist und darin bleiben sollst, dann ist das im Satsang ein Versuch und die Aufforderung zu erwachen, aber du kannst, wenn du dann den Satsang verlässt und mit der U-Bahn nach Hause fährst und du einem ganz normalen Beruf oder Alltag nachgehst, nicht ständig willentlich im Gewahrsein bleiben, weil entweder bist du erwacht und dann bist du ständig im Gewahrsein oder du bist es nicht. Wenn du nicht im Gewahrsein bist, kannst du das auch nicht versuchen. Wenn du es doch versuchst, spaltest du deinen Geist, und das ist auf Dauer sehr anstrengend und kann sogar sehr hinderlich sein für das tägliche Leben. Und so gilt das für alle Anweisungen. Sie sind nur für die jeweilige Situation gültig. Wenn ich mich hinsetze, um zu meditieren und mein Mantra denke, dann gilt das natürlich für die Zeit wo ich meditiere. Wenn ich dann später aktiv bin, kann ich nicht einfach ständig mein Mantra denken. Das würde meine Aufmerksamkeit völlig spalten und völlig kontraproduktiv sein. Für die Meditation sitze ich in Stille und wähle ganz bewusst einen ruhigen Raum und eine störungsfreie Zeit, wo ich mich dieser Stille ganz widmen kann, aber wenn man in der Aktivität ist, ist das nicht möglich. Deshalb darf man die Anweisung, die direkt für die spirituelle Praxis gegeben wird, nicht verwechseln mit den Anweisungen, die für das tägliche Leben gelten. Die Anweisungen für das tägliche Leben bekommst du aus deinem Inneren. Und dadurch, dass du durch deine spirituelle Praxis dein Inneres erforschst und weiterentwickelst und transformierst, bekommst du automatisch die richtigen Anweisungen von Innen. Der Guru für das tägliche Leben, der ruht in dir selbst und der Guru für das spirituelle Leben, für die spirituelle Praxis, der ist manchmal außen, dann wenn du ihn brauchst und wenn es dir hilfreich erscheint, wenn du das Gefühl hast festzustecken oder nicht voranzukommen. Dann kann es gut sein auch mal einen äußeren spirituellen Lehrer zu besuchen. Später verschwindet Außen und Innen und es ist einerlei.
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Ludmilla & Roland // Netzwerk-Erleuchtung Berlin