Es geht heute um das Thema Glaube und Religion im Zusammenhang mit dem Erwachen. Wir haben das unterteilt in vor und nach dem Erwachen, da es doch ein paar Fallstricke gibt, wenn man sich vor dem Erwachen mit dem Thema Glaube und Religion beschäftigt. Es sind sehr viele Dinge im Unterbewusstsein und gerade Glaubenssätze, durchaus auch religiöser Natur sind oft tief im Unterbewusstsein vergraben, uns also gar nicht bewusst. Das hat zur Folge, dass ein oberflächlich ausgesprochenes Glaubensbekenntnis oder religiöses Bekenntnis oftmals gar keine Auswirkung hat auf das tägliche Leben, weil unten drunter, im Schattenreich, wo all unsere Schatten verweilen, längst alte Glaubensmuster wirken. Und das, was tief innen in unserem Bewusstsein wirkt, egal, ob es uns bewusst oder unbewusst ist, das hat immer mehr Macht als das an der Oberfläche Ausgesprochene.

Und das heißt, du kannst durchaus mit Inbrunst ein religiöses Glaubensbekenntnis von dir geben, kannst aber im tiefsten Inneren deiner Seele ein Materialist sein, ohne dass dir das wirklich bewusst ist. Das kollidiert natürlich völlig, sodass das ganze religiöse Prozedere hinfällig wird. Religion und auch Glaube wird dann nicht als etwas erfahren, was wirksam sein kann, sondern wird völlig abgeblockt von den materiellen oder materialistischen, unbewussten Glaubenssätzen, die tief in uns sein können.

Deshalb haben wir unsere Betrachtung etwas getrennt, Glaube und Religion vor und nach dem Erwachen, weil nach dem Erwachen einfach eine andere Bewusstheit da ist, ein anderes Gewahrsein für diese Zusammenhänge.

Glaube muss nicht unbedingt etwas mit Religion zu tun haben. Glaube hängt auch mit Überzeugung zusammen, mit tiefer innerer Überzeugung, die unser Handeln und unser Leben bestimmen können. Und Glaube kennt man auch von Phänomenen wie den Placebo-Effekt, selbst da wirkt der Glaube Wunder, ohne dass das in einen religiösen Kontext eingebunden ist. Religion selbst bedeutet ein bisschen mehr als Glaube.

Religio - die Rückbindung. Alle Religionen haben in ihrem Kern als Ziel sich zurückzubinden an den wahren Ursprung. Der Glaube daran, dass das möglich ist, dass es überhaupt etwas gibt, was dein wahrer Ursprung ist, an das du dich zurückbinden kannst, ist auf dem Weg sehr hilfreich. Es ist auch nicht ungewöhnlich, wenn du auf deinem Weg einem Glauben folgst bis zu einem bestimmten Punkt und dann feststellst, dass das so jetzt nicht mehr passt. Dann veränderst du deine Glaubensrichtung und nimmst die nächste Stufe in Richtung eines höheren Bewusstseins. Wie eine Art Leiter, die du Stufe für Stufe erklimmst, bis du irgendwann die letzte Sprosse erreicht hast und mit dem Erwachen zum SELBST den Glauben transzendierst, überschreitest und hinter dir lässt. Dann benötigst du keinen Glauben mehr.

Aber bis dahin kann der Glaube sehr hilfreich sein, weil es eine innere Ausrichtung gibt. Und ja, der Glaube erschafft das Geglaubte. Es ist hilfreich an etwas Höheres zu glauben und dem zu folgen, sich darauf auszurichten. Denn du bist der Schöpfer und kannst bestimmen, wie dein Leben und dein spiritueller Weg aussieht. Natürlich läuft das nicht immer glatt wegen der unbewussten Muster, der Entscheidungen, die in deinem Unterbewussten liegen und wirken. Es funktioniert nicht, wenn kontrovers zu einem Wunsch oder einem Glauben ein anderer, tiefer liegender Glaubenssatz dagegen spricht. Dann musst du schauen, was eigentlich darunter liegt, als grundlegende, unbewusste Entscheidung, dass sich bestimmte Dinge im Leben nicht zeigen, obwohl du doch so stark daran glaubst.

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