Reines Bewusstsein bringen wir immer mit dem Gewahrsein in Verbindung, und das ist auch richtig. Gewahrsein ist in unserem mentalen Raum, insofern ist es zunächst ein mentaler Aspekt, und dieses Gewahrsein dehnt sich Schritt für Schritt aus auf unseren emotionalen Raum und im Laufe der Zeit dann auch auf die Sinneswahrnehmungen in unseren Körper hinein. Und da es selbst die Sinne und den Körper transzendiert, ist es wie ein neuer Sinn, der entsteht. Der Vorteil des Gewahrseins, des reinen Gewahrseins ist so eine Art Gewissheit. Man könnte das auch Schlüssigkeit nennen. Das eigene Dasein erscheint vollkommen schlüssig. Ohne Zweifel, ohne Gegenströmung. Es wirkt wie im Fluss. Das ist ein Merkmal oder ein Symptom des Gewahrseins, des reinen Bewusstseins. Und diese Ausdehnung, die dann auf die Gefühle stattfindet, führt dazu, dass auch die Gefühle, also die Dinge, die wir fühlen, vollkommen schlüssig sind. Vollkommen klar. Nicht mehr so wie früher, widersprüchlich, konfliktreich. Ganz im Gegenteil, Konflikte verschwinden. Also alles ist vollkommen im Fluss. Und auf die Sinneswahrnehmung und auf die körperliche Ebene bezogen, fühlt sich das genauso an. Der Körper wird nicht als etwas Entferntes erlebt, den man wie ein Werkzeug benutzt oder wie eine Hülle bewohnt, aus der man durch die fünf Sinne in die Außenwelt schaut, sondern dieses reine Gewahrsein, was im mentalen Raum die Vorherrschaft erlangt hat, ergreift sich auch die Gefühle und auch die körperlichen Wahrnehmungen.
Das heißt, der Körper verliert im ersten Schritt ein Stück weit das Gefühl von seiner Festigkeit, von seiner Begrenztheit und wird flüssiger, beweglicher, leichter, lebendiger und weiter. Und zwar vollkommen ohne Anstrengungen. Und diese Erfahrung von Anstrengungslosigkeit und Leichtigkeit, von Gewissheit und Klarheit ist so dominant, so frappierend offenbar, dass bei genauem Betrachten nur noch reines Bewusstsein da ist. Trotz der Unterscheidungen zwischen geistigen Aktivitäten, emotionalen Phänomenen oder körperlichen Aktivitäten, ist die Dominanz der Gewissheit, der Klarheit, der Einfachheit, der Lebendigkeit des reinen Bewusstseins so stark, dass es immer da ist. Es ist immer diese Stille da. Immer diese innere Stille. Von dieser Stille ausgehend transformieren sich die einzelnen Ebenen der eigenen Existenz. Und wenn diese Transformation zu einem Ende gekommen ist, dann ist alles das, was wir im Relativen sind, in unserer normalen Definition von Mensch, als DAS erkannt und durchschaut, was es wirklich ist. Reines Bewusstsein. Wir SELBST. Und das ist im Grunde genommen unsere eigentliche Aufgabe, unsere Sehnsucht, und es ist möglich, das in diesem Leben zu erreichen.
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Ludmilla & Roland // Netzwerk-Erleuchtung Berlin