Aufgrund eigener Erfahrungen und jahrelanger Beobachtungen können wir sagen, dass wir einen Zusammenhang erkennen, zwischen der Ich-Stärke und dauerhaftem Erwachen. Es zeigt sich, dass Menschen die hauptsächlich die Motivation haben, aus ihrem alltäglichen Leid auszusteigen, dass diese Menschen zwar die Möglichkeit haben Gipfelerfahrungen, Transzendenzerfahrungen, Einheitserfahrungen zu machen, dass sie aber in der Regel in ihr normales Alltagsbewusstsein zurückfallen, weil die Strukturen, die Prägungen und eventuelle Traumata sie immer wieder zurückholen aus der Erfahrung des Ungetrenntseins. Die ungelösten Anteile rufen nach Integration. Zum Zeitpunkt des Erwachens werden nur die Teile des Ichs transzendiert, der Formlosigkeit übergeben, die du bereits integriert hast. Die ungelösten, unbewussten Teile, werden sich bemerkbar machen und dich aus dem Einheitserleben wieder herausholen. Wenn deine Hauptmotivation für das Erwachen also ist, dem Leid zu entkommen, dann ist es ratsam sich auch ganz aktiv um die Ursachen dieses Leids zu kümmern. Menschen, die in der Kindheit stark traumatisiert worden sind, konnten in ihrem weiteren Leben oftmals kein gefestigtes Ich aufbauen, das heißt, ein Körper-Gefühle-Geist-System, was durchlässig ist, was empathisch und flexibel auf äußere und innere Umstände reagieren kann. Es ist hier ratsam, sich aktiv um die Traumaheilung zu kümmern. Denn was sollte zum Zeitpunkt des Erwachens transzendiert werden, wenn da nichts ist, was transzendiert werden könnte? In dem Fall kann das Erwachen große Angst machen, da es als sehr bedrohlich empfunden werden kann, weil die Seele dafür noch nicht bereit ist.
Wir machen deshalb eine Unterscheidung zwischen Aufwachen, Erwachen und Erleuchtung, weil wir verschiedene „Stadien“ feststellen, aufgrund der Verschiedenheit der Ich-Konstitution und den davon abhängigen Auswirkungen der Transzendenzerfahrungen. Von Aufwachen sprechen wir, wenn ein Einblick in unsere wahre Natur geschehen ist und wir dann Gewissheit haben, dass es noch eine andere Realität gibt, als die uns geläufige. Wir festigen damit unsere Ausrichtung auf DAS und beginnen unseren spirituellen Weg zu intensivieren.
Von dauerhaftem Erwachen kann man sprechen, wenn die Ich-Adresse umzieht, wenn die Ich-Identifikation nicht mehr auf der begrenzt empfundenen Person alleine liegt, sondern wenn sie dauerhaft umzieht in das, was du wirklich bist, diese Unbegrenztheit, in das, was immer da ist, immer still und unveränderlich. Wenn diese Präsenz, für dich wahrnehmbar, deine dauerhafte Begleitung ist, im Alltag, während jeglicher Aktivität, dann sprechen wir von dauerhaftem Erwachen. In unserer Erfahrung geschieht das in Prozessen. Das heißt, die transformierende Erfahrung, die gemacht wurde, muss integriert werden. Das heißt, sie muss letztendlich in jede Zelle unseres Seins eindringen und dort einverleibt werden. Es reicht nicht sie vom Kopf her zu verstehen, sie muss dir einverleibt werden auf allen Ebenen deines persönlichen Seins, auf der Zellebene, auf der mentalen Ebene, auf der emotionalen Ebene. Das ist der Prozess. Und das kann einige Zeit dauern. Das ist individuell sehr verschieden.
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Ludmilla & Roland // Netzwerk-Erleuchtung Berlin