Weisheits-Blog
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Erwachen und Berufung

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Wie findest du deine Berufung, deinen wahrhaftigen Beruf? Musst du erst erwachen, um deine Berufung, deine Bestimmung zu finden oder geht das schon vorher? Musst du etwas ändern an deinem Beruf, den du momentan hast, wenn du erwachen willst oder erwacht bist? Was für Auswirkungen hat der Prozess, den wir die Dunkle Nacht der Seele nennen, auf deinen Beruf? Spielt der Beruf oder die Berufung überhaupt eine Rolle auf diesem Spirituellen Weg? Ist nicht Erwachen das einzig Wichtige und der Rest ergibt sich dann von allein?

Wir stellen zunächst einmal dar, wie sich das aus unserer Sicht zeigt. Zunächst ist es ja so, dass auch hier wieder der individuelle Weg entscheidend ist. Und da diese Wege so verschieden sind, sind auch die Umgangsweisen damit natürlich sehr unterschiedlich. Was wir jedoch immer wieder feststellen ist, dass die Menschen, die zu uns kommen, wenn sie Transzendenz-Erfahrungen oder Aufwachsens-Erfahrungen gemacht haben, dass sie oftmals über eine gewisse Zeit doch so erschüttert sind durch ihr neues Sein, dass sich vieles in Frage stellt. Sie merken plötzlich. Es passt gar nicht mehr zu mir, was ich beruflich mache. Das ist eigentlich gar nicht das, was ich wirklich machen will. Im Grunde will sich etwas anderes durch mich ausdrücken. Das Erwachen und auch schon das Aufwachen bringt dich immer ein großes Stück näher zu dir selbst, zu dem absoluten Teil des Selbst, und damit auch zu dem relativen Ausdruck dieses Selbst. Und folglich kommen diese Fragen dann ganz deutlich in dir auf. Wenn du also eine tiefgreifende Transformation oder Erfahrung, einen Einblick, eine Einsicht gemacht hast, kann es vorkommen, dass du spürst, dieser Beruf ist lediglich eine Tätigkeit, aber eigentlich nichts, was ich von meinem Herzen her in die Welt geben würde. Das kann natürlich sehr erschütternd sein und auch zu überstürzten Handlungen führen. Dass man plötzlich seinen Job kündigt, seine Beziehung beendet, seinen Wohnort, seine Freunde und so weiter verändern will. Und da ist es aus unserer Sicht eher ratsam, die Erfahrung, die du gemacht hast, zunächst zu integrieren und sacken zu lassen und tief in dir ankommen zu lassen. Und lieber erstmal zu schauen, wie du deinen Alltag aufgrund dieser Erwachens-Erfahrung, die du gemacht hast, jetzt erlebst. Wie wirkt die Welt auf dich? Wie erlebst du dich selbst? Wir raten davon ab aus einer Euphorie heraus überstürzt zu handeln und alles voreilig über Bord zu schmeißen, sondern lieber die Erfahrung, tiefgreifend in dich einsinken zu lassen und zu gucken, was bleibt eigentlich davon übrig, wenn du deinen Alltag lebst? Und dann zu schauen: Empfindest du dich als neuer Mensch? Und wie ist dein Beruf jetzt für dich?

Du kannst deinen Beruf z.B. auch so gestalten, dass du den spirituellen Weg, den du gehst, ganz bewusst beförderst und Erwachen damit auch leichter geschehen kann. Allerdings kannst du deinen Beruf auch so angehen, dass du das komplett verhinderst. Das ist natürlich sehr unglücklich. Wenn du nämlich deinen ganzen unbewussten Mustern und Prägungen, die du im Laufe des Lebens angesammelt hast, einfach folgst, dann kann es passieren, dass du in einen Beruf hineingerätst oder hineingeraten bist, der sich dem Erwachen entgegenstellt. Man missbraucht oder instrumentalisiert im Grunde genommen seinen Beruf, um das Erwachen zu verhindern. Das liegt natürlich an den unbewussten Mustern und Prägungen, die einen da antreiben, denen man automatisch folgt und derer man sich überhaupt nicht bewusst ist. Viel besser ist es, wenn man sich vorher bewusst macht oder auch währenddessen bewusst macht, wer man wirklich ist, was man wirklich ist. Und auf dieser Erkenntnis seinen Beruf und seine Berufung aufsattelt, weil da eine stabilere Basis vorhanden ist. Denn das, was du wirklich bist, kann sich nicht ändern, das ist unveränderlich. Das, was du an unbewussten Prägungen und Mustern in dir trägst, kann sich sehr schnell ändern, wenn du auf dem spirituellen Weg bist. Die Dinge tauchen auf, werden bewusst und verschwinden, wenn du ihnen Aufmerksamkeit gibst. Wenn du sie verdrängst, verschwinden sie auch, aber dann wirken sie aus dem Unbewussten natürlich wieder manipulierend und beeinflussend weiter. Von daher ist es gut, sich erst einmal bewusst zu machen: Was ist das, was mein innerster Wesenskern ist? Und auf diesen Wesenskern, als Ausdruck dieses Wesenskerns, die beruflichen Aktivitäten aufzusatteln. 


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