So wie die Welt im Moment aufgebaut ist und so wie die Gesellschaft funktioniert und sich geeinigt hat auf bestimmte Regeln und Sichtweisen, so scheint es in unserer Kultur zunächst hilfreich zu sein, dass wir diesem Weltbild, dieser Überzeugung, getrennt zu sein vom Rest der Welt, folgen, um uns einzugliedern und zurechtzufinden in der Welt. Ohne die Kenntnis des Absoluten, ohne Kenntnis deines wahren Ursprungs und Seins, sind Weltbilder und Weltanschauungen eine natürliche Folge. Sie geben Halt. Weltbilder entstehen also auf Basis von Unwissenheit. Im Moment des Erwachens, wenn die Kenntnis des Absoluten und die Erfahrung deiner wahren Natur Einzug erhält, verlieren die Weltbilder an Notwendigkeit. Du brauchst keinen Halt mehr durch ein Weltbild oder eine bestimmte Weltsicht.
Aus der erwachten Sicht brauchen wir kein Weltbild. Jemand, der in der Erfahrung seiner wahren Natur gegründet ist, der folgt keinem Weltbild, der folgt nur dem einfachen Sosein. Die Abwesenheit der Kenntnis unserer wahren Natur führt dazu, dass die Menschen ihre Kinder weiterhin erziehen in dem Glauben, dass sie getrennt seien vom Rest der Welt, dass sie in der Welt seien und nicht die Welt in ihnen. Die Erziehung und das Vorleben dieses momentanen gesellschaftlichen Konsens manifestiert dann diese materialistische Weltanschauung. Und das gibt vermeintliche Sicherheit. Es ist so paradox, weil wir nur deshalb ein Sicherheitsbedürfnis haben, weil wir uns getrennt fühlen. Doch das ist ein Trugschluss. Wir trennen uns erst ab von uns selbst, erschaffen also die Überzeugung des Getrenntseins mithilfe unseres anerzogenen allgemeinen Weltbildes und fühlen uns dann nicht sicher und suchen nach Halt. Das manifestiert dann wieder das entsprechende Weltbild. Das ist ein Kreislauf, aus dem wir nur ausbrechen können, wenn wir unsere wahre Natur und die wahre Natur der Welt erkennen.
Wenn wir uns nicht getrennt fühlen, wenn wir der Wahrheit ins Auge geschaut haben, haben wir nicht das Bedürfnis nach Sicherheit. Es gibt nichts, wovor wir uns schützen müssen, und es gibt auch nichts zu schützen. Dieses Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz resultiert nur aus dieser Weltanschauung, aus dem Weltbild von Ich bin getrennt vom Rest der Welt. Das ist ein Kreislauf, der sich selbst erhält, bis du es irgendwann schaffst, durch eine tiefgreifende Erfahrung diese Sicht zu lockern oder sogar ganz zu transzendieren und sie hinter dir zu lassen. Dann fällst du zurück in die Quelle, in das, was du bist, was du immer schon warst. Nur dann ist es auch in deiner tatsächlichen Erfahrung und es ist deutlich zu spüren, dass dieser Kampf um Sicherheit und Schutz wegfällt. Dann brauchst du kein Weltbild mehr. Das ist nicht notwendig. Und dennoch kann man Weltbilder nutzen, vorzugsweise spirituelle Weltbilder, um sich diesem Erwachen anzunähern.
Mit einer tiefen Erwachenserfahrung verschwinden alle Weltbilder in dir und vielleicht kannst du den Raum freilassen, der dann auftaucht und keine neuen Weltbilder dahineinstellen. Dann bewahrst du dir die Freiheit und die Spontanität in deinem Sosein. Vielleicht greifst du aber auch erstmal nach einem neuen Weltbild, was zu deiner Erfahrung passt und richtest dich dann erstmal darauf aus und lebst danach. Das ist individuell verschieden. Je nachdem, wie das für einen möglich ist. So ist es auch mit allen Prägungen und alten Mustern. Wenn wir sie ganz transzendieren, dann stellen wir nichts Neues an den Platz. Es geschieht also keine Transformation von einer Form in eine neue Form, sondern ein Wandel von der Form zur Formlosigkeit. Der Platz bleibt leer. Das gelingt manchmal direkt und manchmal braucht es vorerst eine Ersatzform, eine neue Form, die erst einmal dahingestellt wird, bevor es letztendlich ganzheitlich transzendiert werden kann. Und so ist es mit dem Weltbild auch.
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Ludmilla & Roland // Netzwerk-Erleuchtung Berlin