Hingabe ist ein Wort, welches recht häufig genutzt und schnell daher gesagt ist, ohne die tatsächliche Bedeutung geklärt zu haben. Hingabe.
Was geben wir hin und wohin?
Genauso wenig, wie wir wahre Dankbarkeit, Demut und Vertrauen auf Bestellung in uns erzeugen können, so können wir auch wahre Hingabe nicht willentlich in uns erzeugen. Es sind vielmehr Seinszustände, die sich im Laufe des Erwachens-Prozesses einstellen und inneren Frieden mit sich bringen.
Dankbarkeit ist die Abwesenheit von Rache und Verletztheit, Demut ist die Abwesenheit von Stolz, Vertrauen ist die Abwesenheit von Misstrauen, Zweifel und Skepsis, Hingabe ist die Abwesenheit von Abwehr, Widerstand und Zu- bzw. Abneigungen und Liebe ist die Abwesenheit sämtlicher Bedingungen. Sie schließt alles ein.
Dankbarkeit, Demut, Vertrauen, Hingabe und Liebe sind im Grunde des Seins eine Basis, die immer da ist. Sie ist nur verschleiert durch unsere ungelösten Strukturen. Je mehr wir in uns aufräumen, desto deutlicher spürbar wird die Basis des Seins in uns werden. Aufräumen heißt hier nicht Abschaffen, sondern Zulassen. Denn nur durch das Annehmen, Fühlen und Verstehen der Strukturen können sie heilen und uns eine stabile, klare Sicht verschaffen auf die eigentliche Basis des Seins, unsere Essenz. Wir können uns immer wieder fragen: Was lehne ich ab, was lasse ich in meinem Leben nicht zu? Diese Frage alleine, schafft eine Öffnung. Öffnung ist Hingabe, und Hingabe ist Liebe. Hingabe wird nur soweit in uns geschehen, wie es unsere Strukturen in uns zulassen.
Sind wir auf dem Weg der Verwirklichung schon weiter fortgeschritten, ist es unsere Qualität, uns nicht mehr zu verschließen, egal, was uns widerfährt, egal wie schmerzlich der Prozess ist. Zuvor waren wir vielleicht gelegentlich noch damit beschäftigt, uns zu beklagen und Schuld zu verteilen. Jetzt kommen diese Gedanken nicht mehr auf. Auch wenn wir uns aufgrund noch ungelöster Strukturen verletzt fühlen und Schmerzen erleiden, spüren wir doch sofort, wenn Schutzmechanismen in uns aufsteigen, die versuchen, uns vor dem Schmerz zu bewahren. Dies können Wut, Rache, Rückzug, subtile Formen von Ablehnung und Ablenkungen sein, die zunächst aufsteigen, aber sofort als Abwehrstrategie erkannt werden und zumindest keinen Handlungsimpuls im Außen mehr erwirken. Wir sind sehr sensibel gegenüber subtilen, gewohnten Vermeidungsversuchen unseres kleinen Ichs, sodass wir sie sofort bemerken und uns gar nicht erst verschliessen. Somit bleiben wir in Öffnung, bzw. in Hingabe und Liebe und empfangen den Schmerz, bis er durchlaufen ist. Denn unsere Aufgabe besteht jetzt darin, trotz aller »widrigen« Umstände, das volle Vertrauen in »Gott«, das Leben, das Universum, in uns selbst, zu verwirklichen.
Irgendwann sind wir an dem Punkt, an dem unsere wahre Essenz nicht mehr aus unserer Wahrnehmung verschwindet, dann sind wir vollständige Hingabe ohne jeglichem Konzept.
(dies ist ein Auszug aus Ludmillas Buch: "Erwachen - der radikale Weg in die Freiheit")
Hier kannst du ein Video zum Thema Hingabe sehen
Ludmilla & Roland // Netzwerk-Erleuchtung Berlin